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Telegraphenstation Nr. 11, Ziegelsdorf

Vorschaubild Telegraphenstation Nr. 11, Ziegelsdorf
Vorschaubild Telegraphenstation Nr. 11, Ziegelsdorf

Von der eigens errichteten Telegrafenstation sind keine baulichen Überreste vorhanden. Stationen, die aufgrund ihrer Lage nicht zu anderen Zwecken wie Wohn- oder Forsthäuser umgenutzt werden konnten, hat man nach Aufgabe der Linie zurückgebaut.

 

Die Station befand sich nordwestlich von Ziegelsdorf (heute Waldgebiet).

 

Namentlich sind acht Telegrafisten bekannt.

  1. Untertelegraphist Johann Gottfried Koschel (2mal 1833)

  2. Obertelegraphist Jost, Ziegelsdorf (1833)

  3. Telegraphist Johann Friedrich Wieneke (1835, 1837)

  4. Lieutenant von der Masch, Obertelegraphist zu Reesen (1835, 1837 u. 1838)

  5. Obertelegraphist Ltn. a. D. Ferdinand Schuz(t)ius, Reesen (1838, 1839)

  6. Untertelegraphist (Ferdinand) Eck (1839)

  7. Obertelegraphist Götsch (1843, 1849)

  8. Untertelegraphist Engel (1843)

 

Telegrafenhügel mittel

 

Bilder, Zeichnungen oder Skizzen zur Station sind uns nicht bekannt. Belegt ist, dass es sich um einen für die Telegraphie errichteten Funktionsbau gehandelt hat.

 

mögliches Aussehen (insgesamt gab es fünf verschiedene Grundtypen):

  • Häuschen nach englischem Vorbild mit Beobachter- und Wohnzimmer (4,4 x 5 m) und Kammer (2,2 x 5 m), 2,8 m hoch,

  • Fenster durch Läden zu verschließen,

  • Signalmast, 6,30 m hoch

  • hölzerner Anbau – vermutlich Stall mit Abtritt; Garten

  • über dem Beobachtungszimmer auf dem Dach eine umgitterte Plattform,

  • Station war zum Übernachten geeignet

 

Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Inbetriebnahme der Telegraphenlinie ist am 26.10.2008 der Schaukasten in der Ortsmitte von Ziegelsdorf eingeweiht worden. Neben zahlreichen Vereinsmitgliedern, Einwohnern und Gästen konnte als Überraschungsgast das mdr-Fernsehen begrüßt werden.

 

Übergabe Poster

 

Links: Schaukasten in Ortsmitte

Mitte: Enthüllung mit Bürgermeisterin Karola Pöschl

Rechts: Geschenk zur Schaukasteneinweihung von der IG Station Nr. 4 Potsdam, im Bild: Dr. Manfred Menning

 

Am 09.12.2009 stellte der Heimatverein Grabow den Einwohnern sein Vorhaben in Ziegelsdorf einen Signalmasten zu errichten vor. Im Rahmen dieser Einwohnerversammlung befürworteten die anwesenden Bewohner die Umbenennung der bisher namenlosen Hauptstraße in „Telegrafenstraße“.

 

Am 06.08.2010 war es dann soweit. Unter großer Anteilnahme der Einwohner und zahlreicher Gäste wurde die erste „Telegrafenstraße“ des Landkreises Jerichower Land eingeweiht. Das Straßennamensschild enthüllten mit Bürgermeisterin Karola Pöschl der jüngste (André Winkelmann) und der älteste Einwohner (Helmut Neumann) der Telegrafenstraße.

 

 

Bilder:

Links: Straßennamenschild

Mitte: Enthüllung

Rechts: Ausstellung zum Thema „optische Telegraphie in Preußen“

 

 

Bilder: Kinder absolvieren an einer Miniattrappe ihr Telegraphendiplom

 

Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit war es dann soweit. Am Freitag, den 13.05.2011 wurde der voll funktionsfähige Signalmast aufstellt. Neben Vereinsmitgliedern und Einwohnern war auch das mdr-Fernsehen live dabei.

 

Der Signalmast wurde von Schlosser- und Schmiedemeister Manfred Rulff und seinem Gesellen Berndt Leps (beide: Schlosserei Rulff GmbH) in Grabow gebaut. Galt die Telegraphenlinie einst als eine Pionierleistung der Kommunikationsgeschichte so ist der heutige Nachbau eine wahre Meisterleistung deutscher Handwerkskunst.

 

Technische Daten:

Höhe Mast: 9,00m

max. Höhe Attrappe: 9,90m

Länge der Flügel/Indikatoren: 1,74m

Breite der Flügel/Indikatoren: 0,33m

Abstand der Flügelachsen: 2,60m

 

Das Projekt war ein LEADER-Projekt der Lokalen Aktionsgruppe „Mittlere Elbe – Fläming“ und wurde über den „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes“ gemeinsam mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

 

Zahlreiche Privatpersonen, Vereine und Firmen aus der Region haben dieses Vorhaben durch Sach- und Geldspenden unterstützt. Anlage „unsere Sponsoren mit Logos“ als Link zum öffnen hier einfügen

 

Internet:

www.optischerTelegraph4.de unter Menü „Stationen“

 

Ansprechpartner:

Heimatverein Grabow e.V.

Torsten Wambach

Tel.: 01 60 / 810 1707

E-Mail:

 

nächste Stationen in Richtung Koblenz:

Nr. 12 Schermen, Kapaunenberg (vgl. blauer Pfeil, Entfernung ca. 11 km) 

Nr. 13 Biederitz, Telegraphenberg (heute Wohnhaus in Willi-Obermüller-

Straße)

Nr. 14 Magdeburg, Johanniskirche

Nr. 15 Hohendodeleben, Fuchsberg

Nr. 16 Ampfurth, Schlossturm

 

nächste Stationen in Richtung Berlin:

Nr. 10 Dretzel, Weinberg

Nr. 9 Zitz, Steinberg

Nr. 8 Kirchmöser, Mühlenberg

Nr. 7 Stadt Brandenburg a.d.H., Marienberg

Nr. 6 Schenkenberg, Telegraphenberg

 

Quellen und weitere Informationen:

www.optischerTelegraph4.de

www.optische-telegrafie.de

www.strasse-der-technik.de

Dieter Herbarth: „Die Entwicklung der optischen Telegrafie in Preußen“, erschienen 1978, Landeskonservator Rheinland

Kontakt

Torsten Wambach

Telegrafenstraße
39291 Möckern OT Ziegelsdorf