Rosenthal Bohr- & Geotechnik KG
Haus & Garten – Garten- und Brauchwasser Die geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten bedingen den technischen und finanziellen Aufwand zur Erstellung eines Brunnens. Daraus ergeben sich verschiedene Fragestellungen: Wo finde ich Wasser?
- Ermittlung aus geologischen und hydrogeologischen Karten (z.B. Untere Wasserbehörde, Amt für Bodenschutz).
- Beim örtlichen Wasserversorger die Tiefe erfragen (evtl. Pegel in der Nähe).
- Vielleicht ist ein Brunnen beim Nachbarn vorhanden.
Wichtig für den Brunnenbauer zur Ermittlung der Brunnentiefe etc.:
- Wie tief ist der Brunnen bis zur Brunnenunterkante?
- In welcher Tiefe befindet sich der Grundwasserspiegel?
Wie hoch ist die Wasserergiebigkeit der Böden? Die Wasserergiebigkeit richtet sich nach dem geologischen Bodenaufbau. So kann es zwischen den wasserführenden Sand- und Kiesschichten Zwischenschichten von wasserstauendem Ton, Lehm oder Schluff geben. Dies ergibt unterschiedliche Grundwasserstockwerke, in denen sich das Wasser sammelt. Ton-, Schluff- oder Lehmböden sind sehr feinkörnig (Ø 0,002 bis 0,06mm) und haben dadurch sehr kleine Porenräume, in denen sich nur geringfügig Wasser ansammelt. Daher ist in diesen Böden kaum Wasser zu fördern (Grundwasser-Nichtleiter) Mittelsandige und kiesige Böden (Korn-Ø 0,6 bis 63 mm) haben ein sehr großes Porenvolumen, so dass Wasser aus allen Richtungen sehr schnell nachfließen kann. Solche Böden sind für die Wasserförderung geeignet (Grundwasserleiter). Welche Art des Bohrverfahrens kommt zum Einsatz? Die Tiefe des Grundwassers bestimmt die Art des Bohrverfahrens und die den Ausbau des Brunnens. So kommen zwei Verfahren zum Einsatz. Verfahren 1: Rammbohrverfahren (kostengünstige Variante) Das Rammbohrverfahren kann nur bei einem Grundwasserstand von max. 7-8 m Tiefe angewandt werden, da das Wasser nur mit einer Saugpumpe (Abreißen der Wassersäule aus physikalischen Gründen bei > 8 m Grundwassertiefe) angezogen werden kann. Generell kann eine Brunnentiefe von ca. 16-20 m erreicht werden. Hierbei wird in eine vorgebohrte Bohrung ein Kunststoffbrunnenrohr aus HDPE (Ø1½"-2") mit einer Filterlänge von 3 m gerammt. Über das Rohr oder über einen Saugschlauch zieht eine Saugpumpe mit Rückschlagventil das Wasser an. Verfahren 2: Rotary-Spülbohrverfahren (kostenintensivere Variante) Das Spülbohrverfahren wird bei Grundwassertiefen >8 m eingesetzt, da nur eine Tauchpumpe das Wasser nach oben drücken kann. Mit Hilfe von Spülung und Drehung des Spülbohrkopfes sowie einer Spülbohrflüssigkeit wird ein Bohrloch erstellt, in das dann ein Kunststoffbrunnenrohr aus PVC (Ø 3"-4") bis zur erforderlichen Tiefe mit einer Filterkiesschüttung eingebracht wird. Dieses Verfahren ermöglicht Brunnentiefen bis ca. 60-80 m. Anschließend wird eine für die nötige Förderhöhe ausgelegte Unterwasserpumpe eingebracht.